Heute mit Crash

Freitag, den 9. Dezember 2005

Wir -Sophia, Catriona und ich- warten am Morgen darauf, dass wir zu unserem Trip auf den Parfuem Fluss abgeholt werden. Dann steht ploetzlich ein Motocyclist -ja schon wieder- vor dem Hostel und zeigt auf sein Gefaehrt und macht uns plausibel, dass wir uns hinten drauf setzen sollen. Oh nein, nicht schon wieder, denke ich. Heute ohne grosses Gepaeck, dafuer im stroemenden Regen. Jedes Maedel wird natuerlich separat zum Bootslandesteg gefahren. Wir chartern unser Boot, das doch sehr, sehr improvisiert aussieht. Es scheint, als waere es aus zwei langen Flussbooten und einem Haus in der mitte -das kurzerhand darauf gesetzt wurde- besteht. Das Bug der beiden Boote ist mit haesslichen Drachen aus Blech gefertigt, an dem da und dort auch schon der Rost nagt.

Es tut sich nichts, der Motor ist stumm obschon alle Passagiere an Board zu sein scheinen. Dann sehen wir, wie ein Mechaniker in den Motorenraum hinunter kriecht. Eine schoene Weile spaeter ist zu hoeren, dass die Maenner versuchen den Motor zu starten. Aber dieser zuendet nicht. Dann wird halt nochmal weiter rumgemecht. Endlich, 20min nach dem Eintreffen der letzten Passagiere legen wir doch noch ab. Wir sind noch nicht richtig auf dem Fluss, da stirbt der Motor. Das Schiff dreht sich zweimal um die eigene Achse, treibt Flussabwaerts, ehe der Kapitaen wieder die Kontrolle hat. Ein Boot kommt zu uns herueber, der “Mechaniker” klettert erneut in den Maschinenraum. Wieder 20min spaeter starten wir ein zweites mal, diesmal soll sogar der Motor mitmachen.

Die Fahrt dauert ueber eine Stunde flussaufawaerts. Hier koennen wir eine Pagode besichtigen. Doch vorher muss erst das Boot anlegen. Das ist da nicht so einfach, denn es sind nebenan noch andere Schiffe und Boote. Waehrend ich auf das benachbarte Boot schaue denke ich, wenn das nur gut geht… und schon kracht es. Unser Kapitaen donnert seitwaerts in das Heck des anderen Bootes. Es klirrt und scheppert. Das Motorrad, das an der Glaswand geparkt war, wird zur Seite gedrueckt und Stuerzt. Die Scheiben in den Schiebetueren zerspringen mit lautem Krachen. Nun, die Passagiere sind unversehrt, doch in anbetracht der kuehlen Temperaturen und des nassen Wetters sind drei weitere, fehlende Fensterscheiben nicht gerade das, was wir uns wuenschen.

Ja, die Tour hat es in sich. Sie ist schlichtweg billig, ich meine, wir haben fuer das Ticket dieser Tagestour $ 2.- bezahlt. Irgendwo muss ja ein Haken sein, denn das Mittagessen ist inklusive in diesem Preis. Bei jedem Halt koennten wir Sehenswuerdigkeiten besuchen, doch die sind 4 oder mehr km von der Bootsanlegestelle entfernt und darum verzichten wir auf einen Besuch. Das Eintrittsgeld ist doppelt so teuer wie die Tour selber und weil wir wegen der Motorenprobleme am Morgen nicht pünktlich ablegten, verkuerzt sich dann eben die Besuchszeit dieser Sehenswuerdigkeiten.

Gluecklich ueber unser Heiles ankommen nach Hue verlassen wir das Boot. Gemeinsam mit Sophiah und Catriona esse ich zu Nacht, ehe sie den Bus nach Hanoi nehmen. Es heisst Abschied nehmen von zwei tollen Girls und zwei Erlebnisreichen Tagen, an denen ich nebenbei viel Englisch dazu gelernt habe.

Also, bis dann. Das naechste mal werde ich aus Laos berichten.

Ein Gedanke zu “Heute mit Crash

  1. Hallo Susanne
    Deine Berichte sind immer sehr spanndend zu lesen. Du hättest ruhig deine fortlaufenden Reisebericht der Fridolin Zeitung verkaufen können. Dann hätten die Glarner einmal was anderes zu lesen.
    So wie ich es wahnehme, geht es dir gut. Du erlebst ja auch jeden Tag lauter neue Situationen. Geniesse es in vollen Zügen. Es ist für dich eine Zeit mit viel Fun.
    Bei uns ist es sehr kalt mit Puderzuckerschnee, das reicht mir zum Auto fahren! Sei herzlich gegrüsst Marta

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