Abenteuer Lappland

In der Früh bin ich von Zuhause nach Nordschweden aufgebrochen. Während der Zugfahrt nach Zürich geniesse ich die wunderschöne Morgenstimmung. Die Sonne färbt die Wolken in ein zartes orange-rot und beleuchet die ganze Alpenkette. Ein wahrlich magischer Anblick, diese Schneebedeckten Gipfel in diesem mystischen Licht. Ein wunderschöner Auftakt für meine Ferienreise nach Lappland.

Nach einem kurzweiligen Flug nach Stockholm besteige ich gegen 14Uhr die Maschine nach Umeå. Die Flugzeit dorthin beträgt eine Stunde. Bald werde ich da sein und den Weg nach Skoträsket unter die Räder nehmen können. Ich freue mich auf den Schnee, die Kälte und die magischen Lichtverhältnisse jenseits der Dunkelheit. Im strömenden Regen wird unser Flugzeug vom Gate gepusht und noch während der Flugzeugschieber entkoppelt wird, ruft unser Maître de Cabin in absoluter Bestimmtheit, dass sich ALLE Passagiere unverzüglich zu setzen haben. Das geschieht offenbar nicht. Dies ist mein frommer Wunsch, der sich nicht bestätigen sollte. Die Maschine bewegt sich keinen Zentimeter, zwei Passagiere werden ganz nach vorne zu leeren Sitzplätzen gebracht. Die Crew verhält sich hochprofessionell, je eine Person kümmert sich um die aufgebrachten Passagiere. Der Pilot hat offenbar grünes Licht, um wieder am selben Gate anzudocken. Die Brücke wird erneut angebracht und durch das Fenster kann ich erkennen, dass draussen Polizisten auf den Zutritt der Maschine warten. Nach kurzer Besprechung mit dem Kabinenpersonal wird die immer noch im Heulkrampf befindende Dame nach draussen begleitet und daraufhin muss der junge Mann unter Geleitschutz von zwei Polizisten Flugzeug verlassen. Es ist unklar, ob sich noch Handgepäck der beiden in den Gepäckfächern befindet. Daraufhin werden die an Bord verbleibenden Passagiere gebeten, unsere Säcke, Taschen und Jacken an uns zu nehmen, damit überprüft werden kann, ob keine überflüssigen Gepäckstücke mehr da sind. Nachdem das Eingecheckte Gepäck aussortiert ist und der Frachtraum neu beladen ist, verlassen wir Stockholm exakt zu der erwarteten Ankunftszeit in Umeå.

Eine Stunde später landen wir im schneebedeckten Umeå. Ich atme die frische, knackig kalte Luft tief ein, während ich vom Flugzeug zum Flughafengebäude schlendere. Pressieren muss ich ja nicht, denn das Gepäck benötigt ja ein, zwei Augenblicke, bis dieses auf dem Förderband liegt.

Ankunft im winterlichen Umeå

Das Gedränge am Baggage Claim ist gross und ich entscheide mich, anstatt zu mir die Hühneraugen von den ungeduldigen Passagieren zerquetschen zu lassen, derweil die administrativen Angelegenheiten am Mietwagenschalter zu erledigen. Wie ich zurück zum Gepäckband komme, sind die meisten Passagiere mitsamt ihrer privaten Fracht durch die Ausgangstüre verschwunden. Die Auswahl von Gepäckstücken auf dem Förderband ist nun überschaubar, mein Koffer dennoch nicht auszumachen. Ich blicke mich um, ob mein Gepäck nicht von irgendjemandem versehentlich vom Band genommen wurde. Da ist nichts. Der freundliche Funktionär vom Flughafen, der den allerletzten Koffer vom Gepäckband zieht, sagt, ich solle mitkommen, um Meldung zu erstatten. Dieses Anliegen ist zügig erledigt und inzwischen ist es doch schon nach 17Uhr.

Bevor ich zum einkaufen fahre, um mich mit Lebensmittel für die kommenden 14Tage einzudecken, ploppt der Gedanke, die Unterkunft anzurufen um mitzuteilen, dass es spät wird, bis ich dort ankommen werde. Die Dame am Telefon ist alles andere als freundlich und gibt mir ohne Umschweife zu verstehen, dass die Unterkunft ausgebucht ist. Sie sagt, meine Reservierung beginnt am 5.1.23 und dauert eine Woche. Das Problem an der Sache ist, ich habe Rechtsgültige Verträge -die einzigen physisch Unterlagen in meinem Handgepäck- und der Leistungserbringer behauptet, ich hätte keine Buchung! Das ist nun schon die dritte Überraschung an diesem ersten Urlaubstag. Die grosse Bescherung an Weihnachten blieb aus, ob das Universum das nun auf diesem Weg nachholt?

Daraufhin rufe ich den Veranstalter an, dieser sagt, es sei Problem des Vermieters und er könne da nichts tun. Ich erkläre ihm ausdrücklich, dass ich mit seiner Unternehmung einen Vertrag habe und ich Anspruch auf Leistung habe. Nachdem ich ein weiteres Mal insistiert habe, dass er sich Bitte mit dem Vermieter in Kontakt setzt, tut er das endlich.

Währenddessen überlege ich mir, wo ich auf die Schnelle einen Schlafplatz erhalten kann. Da kommt mir die Familie Schafer vom https://www.sandsjogarden.com in den Sinn. Dort verbrachte ich 2016 ein paar Ferientage. Deren Resort ist ca. 45min von der aktuell gebuchten Stuga entfernt. Caro hat erst am 31.12.22 wieder ein freies Bett und gibt mir den Rat, aufgrund des vermissten Gepäcks unbedingt in der Nähe von Umeå zu bleiben, da es oft Probleme mit der Gepäckzustellung durch die Airline gebe. In Anbetracht meiner aktuellen Lage nicht die übelste Option. Internet sei Dank, habe ich kurzerhand eine Unterkunft in Umeå für zwei Nächte gebucht. Bis Übermorgen dürfte sich zeigen, wo mein Gepäck abgeblieben ist und vielleicht hat der Reiseveranstalter ja bis dahin eine Lösung für die Unterkunft die ich bereits Vollumfänglich bezahlt habe und angeblich kein Anrecht darauf habe. Ich bin sicher, das letzte Wort ist da noch nicht gesprochen.

Der Veranstalter ruft mich wie versprochen nahc dem Gespräch mit dem Vermieter nochmmals an. Im Grunde berichtet er mir nichts, was ich nicht davor schon wusste. Mit dem Unterschied, dass er sich mässig professionell darüber Mutmasst, weshalb meine Reservation Annulliert wurde und davon ausser dem Vermieter niemand wusste. Meine Forderung auf eine kurze schriftliche Bestätigung per eMail, die Eckpunkte festzuhalten, die wir puncto Unterkunft, die ich kurzfristig besorgen muss und den finanzieller Ausgleich, der mir augrund der Sachlage wohl zusteht, lehnt er strikte ab. Glücklicherweise habe ich früher in meinem Leben das Schreiben erlernt und verfasse ein Gedankenprotokoll.

Nachdem ich gegen 19 Uhr endlich all die organisatorischen Dinge erledigt hatte, stapfte ich durch den Schneesturm, um dort endlich das Auto abzuholen. Durch die verschneiten Strassen cruise richtung Stadtzentrum, um dort im Hotel einzucken.

Ein Hoch auf die Standheizung

Glücklich und Hungrig checke ich im Hotel ein. Auszupacken gibt es in Anbetracht der Situation nichts und kann ich mich umgehend auf die Nahrungssuche konzentrieren. Ein paar Schritte weiter finde ich ein interessantes Restaurant und gönne mir die erste richtige Mahlzeit des Tages.

Stracciatella di Buffala abgeschmeckt wie Humus, im Hintergrund Menü 1

Und auf dem Heimweg ins Hotel habe ich für euch die Winterstimmung eingefangen. Auf dass diese Aufnahme Frau Holle inspiriert, Mitteleuropa mit der weissen Pracht ebenfalls zu segnen. Ich freue mich auf die nächsten Abenteuer, die Lappland für mich bereithält. Bis dahin ä guetä Rutsch!

Fussgängerzone Downtown Umeå im Winterkleid

5 Gedanken zu “Abenteuer Lappland

  1. Liebi Susanna
    Du meine Güte, do bruuchsch ächt Närve. Doch ech be gspannt, met was för Gschechte du üs wiiter öberrasche tuesch. Hebs ganz guet ond gnüss dini Zyt im höche Norde.
    Härzgruess Ursula

  2. Liäbi Susan
    I gseh, für Spannig isch gsorgät. Heb ganz ä guätii Reis und gnüssäs.
    Guetä Rutsch und alles Guäti
    Otti

  3. Hallo Susanne
    Cooler Bericht. Du hast ja Nerven ?
    Bin gespannt auf weitere Berichte.
    Machs guät u liäbi Griäss, Madlen

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