Alles neu… macht der August

Noch bin ich in Japan, aktuell in Kyoto. Morgen gehts zurück nach Seoul. Für diejenigen, die sich jetzt denken, dass ich davon erzählt habe, länger hier in Japan zu bleiben, zu meditieren und den Süden zu bereisen, dann liegt ihr richtig. Das hatte ich effektiv gesagt -und auch vorgehabt. Nur; nach zweimal 10 Tagen im Meditationszentrum mithelfen und intensiv meditieren, hab ich aktuell das Gefühl, dass ich genug habe von dem kleinen Zentrum hier in Japan. Und auch sonst ist es mir auf dieser Insel hier irgendwie zu eng.

Seit zwei Tagen brüte ich eine neue Reiseidee aus! Beim weiterlesen von diesem Bericht werden einige von euch sagen, ich sei verrückt, andere werden mich bewundern über den Mut, den ich zu scheinen habe. Ich sage mir, wenn man es nicht versucht, dann findet man nicht heraus, wies ist -oder DER WEG IST DAS ZIEL!

Die Idee, der Plan ist eine Internationale Wanderung! Und dies nicht etwa in Asien, nein, im guten alten Europa! Der Jakobsweg ist bestimmt vielen von euch ein Begriff und vielleicht ist der eine oder andere diesen Weg schon gegangen -oder wenigstens Teilstücke davon. Der Weg der Jakobspilger, der von überallher in Europa an die Grabstätte des Apostels Jakobus in Santiago de Compostela an der Spanischen Atlantikküste führt, ist der wohl populärste Wander-/Pilgerweg in Europa. Insofern ist er vielleicht auch der “einfachste”. Damit meine ich nicht die Höhendifferenzen und der Schwierigkeitsgrad der Wanderung an sich. Ich meine damit, dass es entlang des Jakobsweges immer wieder Hospize, Herbergen und sonstige Unterkünfte für Pilger hat. In meinen Augen ist hierfür nicht ein allzu grosser Aufwand an Planung erforderlich und ich glaube, man kann sich da ziemlich Bedenkenlos auf den Weg machen -und je näher man sich dem Ziel nähert, desto mehr Gesellschaft hat man. Dennoch, ich bin den Weg nie gegangen und daher ist diese Beurteilung rein subjektiv!

Hier der Link zum Jakobsweg auf Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Jakobsweg

Der Jakobsweg hat mit seinem spektakulären Ziel in Spanien einen grossen Reiz auf mich! Dann kam bei mir die Ãœberlegung, ob ich mich wirklich auf einen Pilgerweg begeben soll. Da ich mich nicht als religiösen Menschen bezeichne, habe ich für mich entschieden, dass ich nicht auf einem Pilgerweg gehen will. Dann kam die nächste Ãœberlegung… soll ich meinen Drang, ein Unterfangen dieser Dimension zu wagen einfach bei einem Gedankenspiel belassen? Nur weil ich mich nicht unter Pilger mischen will? Dann habe ich im Internet recherchiert, was die Wanderregion Europa ausser dem Jakobsweg sonst noch zu bieten hat.

Ich habe erfahren, dass es nebst den Wanderwegen, wie wir sie in der Schweiz kennen auch sogenannte Fernwanderwege gibt. Innerhalb Europas gibt es 11 von diesen Routen, die auf Karten aufgezeichnet und entsprechend ausgeschildert sind. Auf einer Übersichtskarte habe ich dann nach einem Weg gesucht, der nach Spanien führt und über Schweizerboden geht. Konkret bin ich auf den Weg E4 gestossen, der von Zypern über Griechenland weiter über Osteuropa nach Österreich und Süddeutschland führt und in Rheineck die Schweizergrenze überquert und südlich des Bodensees richtung Westen verläuft. Die Route geht über das zürcher Weinland nach Dielsdorf und von dort aus verfolgt die Route den Jura Höhenweg. Ennet dem Chasseral verläuft der Weg westlich von Neuenburg Richtung Genf. Kurz vor Genf verlässt die Route die Schweiz und führt südöstlich an Lyon vorbei richtung Süd-südwesten des Landes, die von dort aus dann nahezu an der Mittelmeerküste die Grenze nach Spanien übertritt. Des weiteren verläuft die Route Küstennah vorbei an Barcelona, Valencia und Malaga bis nach Gibraltar. Und Gibraltar als das eigentliche Ziel der Route.

Link zum Fernwanderweg E4: http://www.outdoorseiten.net/wiki/E4

Und genau diese Wanderung will ich in Angriff nehmen -ab Rheineck oder sonstwo südlich des Bodensees. Doch bevor ich losziehen kann, muss ich nach Europa zurückkehren und geeignete Literatur bzw. Kartenmaterial beschaffen und meinen Tramperrucksack vorläufig an den “Nagel hängen” und gegen ein kleineres Modell eintauschen. Ferner werde ich wohl ein Zelt beschaffen müssen und die eine oder andere Nützlichkeit für “Wanderferien” besorgen. Das Ziel ist; dass ich in der zweiten Augusthälfte losziehe. Krasse Idee -finde ich- aber wie schon gesagt, wer nicht ausprobiert, der wird nicht herausfinden wies ist. Und um ganz ehrlich zu sein, ich weiss nicht, ob es mir zusagen wird! Ich weiss lediglich, dass ich müde bin vom Reisen mit meinem Riesenrucksack, und so reizvoll Grossstädte sind so ermüdend sind diese. Ich werde einfach mal zu Fuss losgehen und schauen wie weit ich komme! Vielleicht schaffe ich es bis nach Gibraltar, vielleicht “verleidet” es mir vorher. Ich bin ja in der glücklichen Lage, dass ich mich stets in einen Zug setzen kann und in die Schweiz zurückfahren.

Konkret heisst das für alle, die sich auf ein Wiedersehen mit mir freuen, dass wir das irgendwann nächste Woche erleben können oder noch besser, wenn mich jemand auf einem (Teil)stück der Wanderroute begleiten mag, sehr gerne! Ganz ehrlich; ich habe grade erst den Flug von Osaka nach Seoul für morgen Freitag gebucht und am Sonntag gehts von dort aus nach Bangkok. Ich habe derzeit keine Ahnung, ob im Flieger von Bangkok nach Frankfurt ein Platz für mich vorhanden ist nächste Woche! Diejenigen, die meine Ankunftszeit wissen wollen, melden sich doch die nächsten Tage bitte via eMail bei mir.

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4 Gedanken zu “Alles neu… macht der August

  1. servus susan 😉

    ich finde deine Idee großartig, wenn du in wien vorbeikommst, sag mir bitte bescheid!
    ich wünsch dir alles alles gute auf all deinen wegen.

    glg
    heb sorg
    dicker drücker
    vielleicht bis bald
    Nina

  2. Hoi Susan,

    vielleicht renne ich ja jetzt offene Türen ein, aber Du solltest folgendes in Deine Planung mit einbeziehen und bedenken: der bekannte Entertainer Hape Kerkeling hat vor einigen Jahren den Jakobsweg gewandert, darüber ein Buch geschrieben “Ich bin dann mal weg”, welches ewig lange auf den Bestsellerlisten stand und steht. Das Buch ist echt lesenswert, sehr humorvoll und hat intellektuell tiefergehende Ansätze; es ist in mehr als 20 Sprachen übersetzt worden. Soweit so gut.
    Aber: seither ist der Jacobsweg von einem Pilgerweg zur doppelspurigen Autobahn geworden, die Pilgerzahlen sind explodiert und haben sich mehr als verzehnfacht. Ist es das was Du suchst? Sende ganz liebe Grüsse aus Ulm und pass auf Dich auf!! Werner

  3. Hoi Susan!
    Ich selber habe schon den Schweizer Teil der Via Alpina gemacht, die von Slowenien über Österreich die Schweiz nach Frankreich den Alpenbogen quert. Und ich kann das also nur empfehlen. Da die Via Alpina (geht auch in Elm vorbei) aber wie der Name schon sagt einen rechten Teil im Hochgebirge ist, empfiehlt sich ein Alleingang wohl eher nicht, das müsstest Du Dir ein Gspändli suchen. Dann habe ich schon mal die Route Basel – Ascona gemacht und bin von Scuol nach Haus gewandert. Aus diesen Erfahrungen kann ich einfach so viel sagen: Man hat die Tendenz, einfach immer zu viel Gepäck zu haben. Ich an Deiner Stelle würde jetzt eher auf einen Biwaksack tendieren als auf ein Zelt (es gibt auch solche mit einer “Kuppel” über dem Kopf), dafür aber noch ein vernünfiges Mätteli mitnehmen. Wenn Du dann wirklich zelten möchtest. Es hat doch meist irgendwo eine Herberge wo du übernachten kannst. Sei es privat, in einem B&B oder Jugi, etc. Wir können uns ja mal drüber unterhalten. Ich finde die Idee genial. Wenn ich hier nicht eingespannt wäre, würde ich Dich glatt begleiten. Alles Gute weiterhin!
    Viele Grüsse
    Regula Pü

  4. Ãœbrigens, wenn jemand Tips, Erfahrungen mit solchen Wanderungen hat, der darf mir diese gerne weiterleiten 🙂
    Danke!

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