Warum ich aufs jobben verzichte

Welcome to my blog! Ich bin nach Australien zurueck gekehrt.

Richtig, ich bin nicht mehr in Neuseeland und ich hab da auch nie gearbeitet. Warum das?! Die Motivation, nach Neuseeland zu reisen war urspruenglich ein Farm-Job. Doch wie man so schoen sagt, 1.kommt es anders und 2.als man denkt… Die Idee mit dem Farm-Job ist ja schon mindestens 3/4 Jahre alt. Ich bin seit einem Halben Jahr unterwegs und da aendert man nicht nur Einstellungen und Ansichten oder die Weltanschauung, sondern stellt manchmal diesen oder jenen Plan auf den Kopf. Das ist etwas schoenes an der Reiserei. In gewissem Masse kann man/frau die Plaene aendern und sich neue Ziele formulieren. Bin zur Zeit in Melbourne und wohne da bei einem Freund. Ich bin froh, dass ich nicht in der City im Backpacker wohnen muss, denn die Stadt gleicht der Commonwearth Games wegen nahezu einer Olympia-Stadt. Heute Nachmittag floh ich buchstaeblich von der Strasse und das Resultat ist nun dieser Bericht. Zeit gut genutzt -oder?!

Nun erzaehl ich euch was nach Napier auf dem konkreten Reise-Speiseplan stand. Wie schon gesagt, von Napier ging es weiter nach Wellington. Die Landeshauptstadt ist total gemuetlich und uebersichtlich. Beim Thailaender haben wir ein vorzuegliches Curry genossen 😉 Bevor wir richtung Vulkan Landschaften reisten, machten wir einen Abstecher in Ohanui. Da wohnten wir im Backpacker einer Schweizer Familie. Das Ehepaar war vor 27 Jahren aus der Schweiz ausgewandert. Othmar fuhr uns mit dem Pickup ueber die Farm und erzaehlte und ueber das Farmerleben in NZ. Die Familie bewirtschaftet eine Milchfarm mit 370 Kuehen, diese werden zweimal taeglich im 28er Karussell gemolken. Die taegliche Durchschnittsleistung pro Kuh ist 12 Liter. Von Mai bis Juli wird nicht gemolken,  die Milchfabrik ist waehrend dieser Zeit geschlossen. Im Juli beginnt dann die sog. “Kaelber-Saison”, zwanzig Kaelblein pro Tag sind keine seltenheit. Die Tiere haben keinen Stall, die sind immer draussen. Pro Kuh und Tag gibt es im Winter 20m2 frisches Gras plus Grassilo. Die Silage wird im selbst gebauten Fahrsilo gelagert. Die “AHV” des Ehepaares sind 20ha Wald, die sie eigens fuer diesen Zweck vor rund 12 Jahren anpflanzten (ich glaube es ist Fichtenholz -bin jedoch nicht ganz sicher).

Weiter gings nach diesen interessanten Aufenthalt beim Farmer zum National Park Village. Da schreiben wir uns auch gleich fuer das beruehmte Tongariro-Crossing ein. Die Wanderung vorbei an den Vulkanen und ueber Hochebenen dauert mit unserer Gruppe 7 Stunden -inklusive Pausen. Wir hatten extremes Wetterglueck und genossen Sonnenschein pur. Am Morgen (es war nicht wirklich frueh) aber schlicht SAUkalt! Meine nicht sonderlich warmen Kleider liessen die kalte Morgenbrise durch alle Schichten ziehen. Es hat sich wie 10 grad Minus angefuehlt. Wir sind dafuer umso schneller gelaufen. Die erste Strecke haette zum aufwaermen nicht besser sein koennen. Dann kam der erste und zugleich auch anspruchsvollste Anstieg. Klar, ich war auch etwas ausser Atem, doch an meine Grenzen ging das nicht. Die groessere Anstrengung war, dass wir nicht alleine waren auf diesem Crossing. Bei so super Wetter, wie wir es hatten sieht das ganze schlicht aus wie eine Voelkerwanderung -wie an sonnigen Sonntagen der Hoehenweg von Obererbs nach Empaechli. Wir genossen die unterschiedlichsten Farben der Landschaft. Von giftig gruen bis Bordeaux-Rot. Braun in allen Nuancen und dampfende Schwefelloecher, ja sogar der Boden auf dem wir liefen war warm, zum teil so warm, dass wir die Luft ueber dem Boden flimmern sahen. Der Abstieg war schwierigkeitsmaessig nicht sonderlich anstrengend, doch er schien Endlos und die Treppenstufen (z.T. bis zu 40cm hoch) machten den Abstieg nicht zu einem Spaziergang. Unsere Truppe ist nach 7 Stunden bis auf ein paar Blasen heil am Ziel angekommen. Todmuede fuhren wir mit dem Bus zurueck zur Unterkunft.

Von National Park Village ging es dann auch schon zu unserer letzten Haltestelle vor Auckland. In Te Kuiti wohnen wir ausserhalb der Stadt auf einem abgelegenen Huegel in unserem Backpacker. Wir beschliessen, einen weiteren Adventure-Tag einzulegen. Diesmal wars eine Kombination aus Abseilen, sog. Blackwater Rafting inklusive Gluehwuermchen beobachten (das gibt richtig hell und ist nahezu gleich faszinierend wie ein funkender Sternenhimmel). Der Abschluss dieser Hoehlentour mit waaten durch Wasser und kriechen durch Loecher (…) ist sogenanntes Climbing. Ja, die eigentliche Kletterroute ist vielleicht 2.5m lang und der Rest ist Felsen auf dem es sich gut laufen laesst. Ich freu mich, die Fotos dieses Abenteuers aufschalten zu koennen.

Am Freitag, 17.Maerz brachen wir dann richtung Auckland auf, zu unserer letzten Unterkunft. Wir bepacken unsere Gepaeckstuecke, ich gebe “ueberfluessiges” Material zum transport in die Schweiz mit und nun ist mein Rucksack so leicht wie nie zuvor in den letzten 6 Monaten. juhuiii…

 So, das wars fuer heute aus dem Menschenueberlaufenden Melbourne. Mehr ueber Australien im naechsten Blog. und tschuess…

3 Gedanken zu “Warum ich aufs jobben verzichte

  1. Hallo Susanne
    Ich habe von Deiner Reise erst aus der Zeitung erfahren und muss sagen Hut ab und das für eine Elmerin die wirklich am “Arsch” der Welt aufgewachsen ist.
    Alles Gute für Deine weiteren Abenteuer!!
    Machs guät und Ä MEGA GRUÄSS
    Rico

  2. Hallo Susanne
    Schon bald sehen wir dich ja wieder in der Schweiz! Wir geben uns Mühe, dass dann Frühling ist, Sonnenschein und alles was dazugehört. Das mit den Meditationen vom letzten Bericht hat mir ja vielleicht Eindruck gemacht. Ich bin fast vom Stuehli gfalle.Das du sowas machst und auch durchstehst. Gratuliere!
    Ich wünsche dir noch viele wunderschöne Tage in Australien und sei herzlich
    gegrüsst.
    Marta

  3. salü susanne, wieder mal ein lebenszeichen aus dem zigerschlitz von den müller’s. jedesmal wenn ich einen reisebericht von dir lese bekomme ich ein bisschen fernweg oder es kommen erinnerungen von meinen reisen in mir hoch. es freut mich/uns dass du sooooo viele schöne erlebnisse und eindrücke auf deiner reise sammeln kannst. bei uns zieht der frühling langsam ein. wir hatten vor einer woche nochmals so richtig schönen powder und jetzt hoffen wir noch ein bisschen auf die frühlingstouren mit sulzschnee und sonnenschein. viele leute haben ein bisschen genug vom winter da es jetzt schon recht lange schnee im tal hat, aber mir gefällt’s natürlich.
    wir wünschen dir weiterhin eine schöne reise, viele schöne und interessante begegnungen.

    ä schüünä Gruäss
    chrigel+familie

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