Schön wars! Danke Nordland

 

Der Frühling naht. Wenigstens anhand der länger werdenden Tage ist dies zu vermuten. Die Temperaturen sind zur Zeit grad noch ziemlich frostig. Und naja, die Sonnenstunden für den März sind so Üppig nun auch wieder nicht. Viel eher finden wir uns im Schneegestöber wieder und dieser Tage hatte ich mich gewundert, dass tagsüber an den Schattenhängen oberhalb 500m.ü.M. der Schnee nicht schmolz.

Bereits im Januar hatte ich untenstehenden Text vorbereitet und nach meiner Rückkehr aus Russland bin ich direkt wieder an den Arbeitsplatz zurückgekehrt. Ich geniesse aktuell ein paar Tage Auszeit und brüte über neue Reisepläne. Bevor ich die Katze aus dem Sack lasse, will ich Euch diesen Beitrag und ein paar Bilder nicht vorenthalten.

Kurz und intensiv war meine Reise in den hohen Norden Europas. Man könnte ja noch weiter nördlich Reisen -Spitzbergen zum Beispiel- ja, auch ich habe noch Reiseträume!

Die letzten Tage auf der MS Vesterålen waren ruhig, ja nahezu bedächtig. Keine medizinischen Notfälle. Kaum Wellengang und durch die bis auf ein paar Stunden pro Tag Dämmerung irgendwie monoton und doch wunderschön. Zeit zum ausruhen. Zeit für Gespräche. Zeit für Inspiration zukünftiger Reisen. Doch es gab auch Kontraste in dieser monotone Umgebung. Der Trip zum Nordkapp zum Beispiel. Magisch und mystisch zugleich, diesen fernen Punkt des Europäischen Festlandes in der blauen Stunde der Polarnacht zu besuchen. Die Bilder sind wie immer unbearbeitet.

Nordkapp

So Menschenleer dieses beliebte Touristenausflugsziel auf dem Bild anmuten mag, so musste ich mich beeilen, dass ich den Globus ohne menschliche Erscheinung aufnehmen konnte. Menschen, die während der wärmeren Jahreszeit diesen Ort besuchen wissen, was ich meine.

Ein weiterer Kontrast war der Ausflug mit den Schlittenhunden nahe Kirkenes. Wunderschön, auf dem Schlitten durch den Schnee zu gleiten, gleichzeitig die eisige Schneeluft im Gesicht zu spüren. Ich hatte nie zuvor auf einem Hundeschlitten gesessen und bin trotzdem bin ich vom Können des Mushers nicht überzeugt. Möglicherweise verurteile ich das aus Unwissen. Denn ich bin der Ansicht, dass der Musher die Tiere spüren muss. Quasi eins sein. So, dass diese entsprechend den Befehlen gehorchen. So konsequent, dass die Tiere die Stimme des Mushers erkennen müssen/sollen und nicht plötzlich auf die Befehle des Schlittens hinter uns hören bzw. dessen Befehlen folgen…  Um diplomatisch zu bleiben, es war deutlich abenteuerlicher, als ich es mir vorstellte. Hatte er doch die Hunde nur gerade so gut im Griff, dass er nur dank Notbremsung es vermeiden konnte, dass die Hunde nicht geradezu in ein “Wasserloch” auf dem gefrorenen See gerannt sind. 

Schlittenhunde -und ich mit meinem Gspändli auf dem Schlitten

Rentier

Nach dem Schlittenhunde Event ging es zurück nach Kirkenes, wo mich der Busfahrer direkt an der Haltestelle für den Shuttle Bus nach Russland absetzte. Gemäss meiner Info hätte der Bus nach Murmansk um 16.00Uhr in Norwegen losfahren sollen -doch dieser fuhr dann schon um 14.30h los. Glücklicherweise war ich schon kurz nach 14h dort und es reichte gerade noch, mir ein Mittagessen zu organisieren. Die Fahrt über die Schneebedeckten Strassen in der weissen Winterlandschaft war wunderschön. Es war ja bei unserer Abfahrt in Kirkenes schon am Einnachten, umso klarer war dann der Mond am Wolkenlosen Himmel zu bestaunen. Ich hatte den Eindruck, dass es Sonnenwindaktivitäten gab -doch die Aurora zeigte sich auch während der folgenden Stunden nicht. 
Zurück in Murmansk -zum zweiten Mal im 2017- marschierte ich auf den Salz-Schnee-Pulver-Trottoirs zu meinem Hotel. Welches nach russischer Manier mindestens auf 26Grad aufgeheizt -und draussen herrschen Negativtemperaturen. Nach einem netten, späten Abendessen fiel ich glücklich und todmüde in mein Bett.

Das Taxi brachte mich am nächsten Mittag zum Bahnhof in Murmansk, von wo aus mich der Zug nach St.Petersburg bringen soll. Es war meine zweitübelste Zugfahrt in Russland. Drei junge Wintersportler kamen mit tonnenweise Snowboards und Ausrüstung an. Also die hatten deutlich mehr Gepäck, als für nur drei Personen… auf jeden Fall gehörte das ganze Equipment in unserem Abteil verstaut. Diese Menschen verhielten sich Rücksichtslos, waren laut und erst nachdem ich weit nach Mitternacht ihnen auf Schweizerdeutsch -und entsprechender Tonlage- sagte, dass jetzt Lichter löschen angesagt sei, wurde es etwas ruhiger. Ich war sehr froh, als ich nach 26 langen Stunden in St.Petersburg endlich aus dem Zug steigen konnte.

Bahnhof Petrozadvosk, Karelien

Total k.o. von den Strapazen kam ich in St.Petersburg an. Der Regen weichte mich auf der kurzen Strecke von der Metrostation zum Hotel buchstäblich auf. Nach akrtischen -22 Grad nur gerade 1 Tag zuvor in Murmansk, kamen diese nassen 8 Grad in Petersburg einer schwülen Tropennacht sehr nahe. Nach einem wohlverdienten Abendessen und einer herrlichen Dusche schlief ich wie ein Herrgöttchen in dem sauberen, grossen Bett, bevor ich am Sonntag dann von St.Petersburg nach Zürich flog.

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Ein Gedanke zu “Schön wars! Danke Nordland

  1. Liebe Grüsse schöne Reiseberichte lese sie immer mit eifriger Neugier lass dich drücken du Weltenbummlerin

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